“Wenn ich Musik mache, habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr existiere

Aber was passiert mit dem Publikum in einem Konzert, in dem es niemanden gibt, der eine Geschichte erzählt?

Das Publikum, die Musiker, der Konzertsaal, die Instrumente selbst werden zur Geschichte. Die Anwesenden selbst werden zur durchlässigen Musik."

DIRIGENT

Oscar Jockel war für zwei Jahre von 2022-24 Dirigierassistent bei den Berliner Philharmonikern für Kirill Petrenko und Dirigierstipendiat der Karajan-Akademie, nachdem er im Dirigierwettbewerb in der Philharmonie Berlin im Oktober 2021 um das »Siemens Conductors Scholarship« als ein Gewinner hervorging. Neben der Assistenz des Chefdirigenten in Konzert und Oper umfasste das Aufgabenfeld auch die Leitung eigener Konzertprojekte zusammen mit den Akademisten der Berliner Philharmoniker.

Ebenfalls 2021 errang Oscar Jockel in der Philharmonie de Paris eine Stelle als Dirigierassistent für zwei Jahre beim Ensemble intercontemporain und dessen Leiter Matthias Pintscher.

Oscar Jockel erhielt für sein bisheriges Schaffen als Komponist und Dirigent den Herbert von Karajan Preis, der ihm im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele 2023 überreicht worden ist. Die bisherigen Preisträger waren die Sächsische Staatskapelle Dresden (2022), Hilary Hahn (2021), Janine Jansen (2020), Mariss Jansons (2019), Sol Gabetta (2018) und Daniil Trifonov (2017). 

In der Saison 2024/25 folgt er Einladungen der Semperoper Dresden mit der Sächsischen Staatskapelle, der Münchner Philharmoniker in der Isarphilharmonie, der Berliner Philharmonie mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem Wiener Konzerthaus mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, dem Copenhagen Philharmonic Orchestra, dem SWR Symphonieorchester, den Bremer Philharmonikern, den Händel-Festspielen Halle mit dem Neuen Bachischen Collegium Musicum des Gewandhausorchesters, dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Ljubljana Radio Orchestra. Zudem geht er auf Tour mit der Camerata Salzburg und dem Pianisten Mao Fujita nach Salzburg, München sowie Wien und kehrt zurück zum Gewandhaus mit der Mendelssohn-Orchester-Akademie, zum Gürzenich-Orchester Köln sowie zum Tonkünstler-Orchester Wien.
In den vergangenen Spielzeiten gastierte er bereits bei den Salzburger Osterfestspielen 2023 in einer Produktion in der Felsenreitschule sowie im Gewandhaus zu Leipzig, bei den internationalen Schostakowitsch Tagen in Gohrisch mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, beim internationalen Brucknerfest 2022 in Linz, den Berliner Symphonikern, dem Beethoven Orchester Bonn, dem Münchner Rundfunkorchester oder dem Ensemble intercontemporain in Paris.

Als Dirigent und Dirigierassistent, unter anderem von Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Reinhard Goebel oder Hartmut Haenchen, arbeitete er bereits mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Philharmonia Orchestra in London, dem Klangforum Wien, dem Verbier Festival Chamber Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen oder dem Cyprus Symphony Orchestra zusammen.

In der Järvi Conducting Academy 2018 in Estland wurde er von Paavo Järvi sowie seinem Vater, Neeme Järvi, unterrichtet und erhielt 2019 ein Conducting Seminar Fellowship des Tanglewood Music Center mit dem Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons und Stefan Asbury. Nachdem er im Sommer 2021 als Conducting Fellow der American Conducting Academy beim Aspen Music Festival einen Aspen Conducting Prize gewann, erhielt er eine Wiedereinladung für 2022.

2021 wurde Oscar Jockel als Stipendiat des Deutschen Musikrates in die Förderung des Forum Dirigieren aufgenommen.

KOMPONIST

Oscar Jockel wurde in der Saison 2020/21 zum ersten Composer in Residence des Brucknerhauses Linz ernannt, das ihn mit Kompositionsaufträgen für verschiedenste Besetzungen förderte. Im Jahr 2019 gewann er den 1. Preis des von Anton Bruckner Privatuniversität und Brucknerhaus Linz ausgeschriebenen Orgelkompositionswettbewerbs und erhielt einen Auftrag der Internationalen Stiftung Mozarteum für seine Oper Lob des Schattens, die in Salzburg uraufgeführt wurde. In 2021 war Jockel ein Gewinner des Franco Donatoni Kompositionswettbewerbes in Mailand.

Momentan entstehen u.a. Werke für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Gewandhaus zu Leipzig, das Ars Electronica in Linz, die Händel-Festspiele Halle, die Universität Mozarteum und ein Solowerk für den Pianisten Filippo Gorini.

Bisherige Kompositionsaufträge reichen von Werken für Soloinstrumente über Klanginstallationen bis hin zu Orchesterwerken, beispielsweise für die Berliner Philharmonie, den Wiener Musikverein, das Quatuor Diotima (Brucknerhaus Linz), die Salzburger Osterfestspiele oder das Bruckner Orchester Linz.

In den vergangenen Jahren unterrichtete er als Dozent am Salzburg College das Fach Komposition und wurde im Februar 2019 als Gastdozent für algorithmische Komposition an das Indian Institute of Technology in Hyderabad eingeladen.

1995 in Regensburg geboren, lebt Jockel in Bretstein, einem entlegenen österreichischen Bergdorf aus dem 13. Jahrhundert, und in Berlin. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen unter Domkapellmeister Roland Büchner und studierte an der Universität Mozarteum Salzburg (1. Diplom, Bachelor und Master) in Komposition bei Achim Bornhöft sowie in Dirigieren bei Reinhard Goebel (Alte Musik), Bruno Weil (Romantik und Oper), Johannes Kalitzke (Neue Musik), Herbert Böck und Karl Kamper (Chorleitung) und Musiktheorie (Bachelor) sowie Komposition bei Klaus Lang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Zudem vertiefte er als Masterstudent in Paris am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris sein Dirigierstudium bei Alain Altinoglu sowie sein Kompositionsstudium bei Frédéric Durieux.

Oscar Jockel erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, unter anderem vom Deutschen Bundestag als kultureller Jugendbotschafter in den USA, von der Stadt Regensburg, von der Kai-Uwe von Hassel-Stiftung sowie vom Royal Northern College of Music in Manchester.